„In der Pandemie sind die Gräben in unserer Gesellschaft sichtbarer und tiefer geworden“, kritisiert Diakonie-Geschäftsführer Dr. Dietmar Kehlbreier anlässlich des Welttages der sozialen Gerechtigkeit.
„Arme hatten ein ungleich höheres Risiko, an Corona zu erkranken, als Wohlhabende. Alleinerziehende standen durch Schul- und KiTa-Schließungen vor großen Herausforderungen. Alte Menschen leiden besonders an der pandemiebedingten Einsamkeit, und Menschen mit Behinderung wurden in ihren Teilhabechancen zurückgeworfen. Wenn Corona geht, ist ein solidarisches Miteinander umso wichtiger.
Die Inflation verteuert Lebensmittel, und auch die Energiepreise sind deutlich gestiegen. Dies muss bei der Berechnung der Grundsicherung berücksichtigt werden. Außerdem brauchen wir im Bereich der schulischen wie außerschulischen Bildung zusätzliche Angebote für diejenigen Kinder und Jugendlichen, die in der Pandemie den Anschluss verloren haben.
Wir können noch gar nicht die Konsequenzen für die Schwächsten abschätzen, etwa für Wohnungslose. Der Druck auf die Kommunen wird durch die milliardenschweren Rettungsschirme steigen.
Auch als Arbeitgeberin konnten wir in der Pandemie nicht immer alle Mitarbeitenden gleichbehandeln – ein echtes Ungleichgewicht: Es gab hohe Belastungen und Risiken in den pflegenden und betreuenden Berufen. Einzelne Bereiche waren zwischenzeitlich von Kurzarbeit betroffen. Viele Mitarbeitende konnten nicht ins „Homeoffice“ wechseln.
Durch die Vielfalt unserer Angebote können wir als Diakonie einen Beitrag leisten, dass die Gesellschaft in unserer Region solidarisch und beieinander bleibt – oder es wieder wird.