Die Kita hatte eingeladen und viele waren gekommen: Mütter mit ihren Kindern und hausgemachten Kuchen – andere Länder, andere Rezepte. So entstand ein einzigartiges Backwaren-Buffet: eritreisches Brot, marokkanische Ramadan-Kekse, bosnisches Rosengebäck, süße Mohn-Creme aus Polen und Baniza – eine Art bulgarisches Börek, Filoteig mit Feta gefüllt. Dazu Vanillekipferl und Zimtschnecken.
Das Besondere: Jede Mutter erzählte, was sie mit ihrem Gebäck verbindet. Elma servierte einen Kokoskuchen - das erste Backrezept, das sie als 14jährige ausprobiert hatte. Arletta Walicki berichtete, dass die mitgebrachte Mohnspeise in ihrer schlesischen Heimat nur zu Heiligabend gegessen wird. Reyhan Erkilic hatte mit ihrer Tochter Hanne türkische Kartoffelpuffer vorbereitet - einen Rührteig, der mit Kartoffeln und Zwiebeln belegt wird.
Und da nicht nur jedes Land und jede Region ihre eigenen Rezepte hat, sondern auch jede Familie, spricht man an der türkischen Schwarzmeerküste, wo Reyhans Großeltern leben, vom „Geschmack der Hand“. Dahinter steht die Vorstellung, dass die Persönlichkeit des Bäckers in das Aroma des Gebäcks übergeht. „Ich mag den Geschmack Deiner Hand“ ist ein großes Kompliment. Ein Satz, den man sich merken sollte. Wer bekommt in unseren Breiten schon ein solches Lob?
Bild 1 : Karan und Borisova
Bild 2 Hanne und Reyhan Erkilic