Unsere Diakoniestationen „können Veränderung“: Fast zwei Jahre hat sich eine Projektgruppe mit den aktuellen Herausforderungen in der ambulanten Pflege und mit unseren fünf Standorten im Kreisgebiet beschäftigt. So haben sich zahlreiche Gesetze geändert und das Pflegestärkungsgesetz II (seit 1.1.2017) hat inzwischen ein komplett anderes Verständnis von Pflegebedürftigkeit. Entsprechend bieten unsere Mitarbeiterinnen inzwischen über die rein pflegerischen Leistungen auch soziale Begleitung und haushaltsnahe Tätigkeiten an. Wir haben Personal aufgestockt und wollen wachsen – dem bereits eingesetzten Fachkräftemangel entgegen wirken.
Es wurde viel Energie in interne Schulungen gesteckt, um die neuen gesetzlichen Leistungen auch an die pflegebedürftigen Menschen vermitteln zu können. Denn es sind viele Leistungen dazugekommen. Durch die Umstellung von Pflegestufen auf Pflegegrade finden erstmals dementielle Erkrankungen Anerkennung. Der Gesetzgeber hat Pflegeleistungen aufgestockt, wo pflegende Angehörige verhindert sind (Verhinderungspflege).
Wir haben reagiert und auch die Struktur unserer Stationen verändert: Mit Ulrike Arentz, ehemalige Dienststellenleitung in Marl, wurde eine Bereichsleitung für alle Stationen eingesetzt, um Arbeitsprozesse anzugleichen und die Zusammenarbeit zwischen den Standorten zu intensivieren. Die Pflegedienstleitungen vor Ort sollen „das Gesicht“ für die Kundinnen und Kunden sein: Es kommt mehr denn je auf gute Beratung und klare Ansprechpartner an. Die Abrechnung der Leistungen findet ebenfalls vor Ort statt. Mit verschiedenen Maßnahmen soll spürbar die Wirtschaftlichkeit der Diakoniestationen verbessert werden.
„Die Bedeutung von ambulanter Hilfe steigt weiter“, unterstreicht Pfarrer Dr. Dietmar Kehlbreier, Geschäftsführer der Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen. "Zukünftig dürfte das neue Bundesteilhabegesetz dazu führen, dass Betreuungsleistungen für Menschen mit Behinderung stärker mit Leistungen aus der Pflegeversicherung verknüpft werden. Außerdem stehen unsere Diakoniestationen in der Wahrnehmung der Kirchengemeinden in besonderer Weise für die Kirchlichkeit unserer Diakonie,“ ergänzt Dietmar Kehlbreier.
In Haltern am See und Datteln sind die Stationen direkt im Gemeindehaus verortet, in Marl hat die Diakonie in unmittelbarer Nähe zur Kirchengemeinde ein modernes Gebäude an der Brassertstraße angemietet. In Oer-Erkenschwick (im Matthias-Claudius-Zentrum) und Herten (im Dienstehaus) eignet sich der Standort gut zur Verknüpfung mit anderen diakonischen Diensten.