Apokalytisch ausgedrückt: Erst stirbt die Biene und dann der Mensch. Viele Wildbienen-Arten sind bereits verschwunden und auch den Honigbienen ging es schon mal besser. Um diesen Trend umzukehren, rufen die Vereinten Nationen jedes Jahr am 20. Mai zum Weltbienentag auf. Die Diakonie hat’s gehört und reagiert. Rund um das MCZ sind schon lange Bienenvölker stationiert, die vom Projekt MutiQ betreut werden.
Auch in Waltrop machen sich jetzt 15 Völker abflugbereit. Vor vier Wochen wurden sie von Björn Schulz an den Start gebracht, genauer gesagt stehen ihre Stöcke an der B 235 in Höhe Hof Klöcker.
Der Imker ist im Hauptberuf Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung der Recklinghäuser Werkstätten am Standort Waltrop. Zu seinen Aufgaben gehört es, Menschen mit Beeinträchtigungen bei der Arbeit anzuleiten. Jetzt also Bienen.
In den kommenden Wochen fliegen sie über die diakonie-eigenen Blühwiesen und Äcker, das Autismuszentrum und die Waltroper Werkstatt. Schulz hofft auf 3000 Gläser "jahreszeitabhängigen Lagenhonig" - ein sortenübergreifendes Produkt, dem nachgesagt wird, dass es Pollen-Allergiker desensibilisiert. Funktioniert aber nur mit Honig aus der Region. Der fertige Diakonie-Honig soll dann vor Ort vermarktet und online vertrieben werden - weitere Infos unter recklinghaeuser-werkstaetten.de.
Darüber hinaus leisten die fleißigen Insekten überlebenswichtige Bestäubungsarbeit. Ohne Bienen keine Befruchtung und die Ernte bleibt aus. Imker Björn Schulz schätzt die Wildbienen, auch wenn sie nicht aus seinem "Stall" kommen. Im Gegensatz zu seinen Honigbienen sind sie wetterfester und fliegen auch bei niedrigen Temperaturen. Schließlich wollen wir ja auch bei schlechtem Wetter gut ernten und essen.