Mit Hilfe digitaler Hilfsmittel sollen Menschen mit Pflege- und Assistenzbedarf in die Lage versetzt werden, selbstständiger zu leben. Dazu hat die Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe zusammen mit der Diakonie eine Probe-Wohnung im Matthias-Claudius-Zentrum in Oer-Erkenschwick eingerichtet.
Auf den ersten Blick ist die Musterwohnung gar nicht als solche zu erkennen. Fingergroße Sensoren machen den Unterschied – sie registrieren, wenn die Bewohner*innen sich weniger oder gar nicht bewegen, nichts mehr essen oder das Bad unter Wasser setzen. Die Informationen gehen an den Pflegedienst und/oder Angehörige. Ein Tablet in der Küche stellt den ständigen Kontakt zur Welt außerhalb der Wohnung sicher – es ist auf vier Funktionen reduziert.
Ab sofort können potentielle Nutzer*innen in der Probe-Wohnung übernachten und die digitale Technik ausprobieren. wohn@art versteht sich nicht als fertiges Produkt, sondern als offene Wohnwerkstatt – Rückmeldungen aller Art sind ausdrücklich erwünscht. Jede Woche wird es zwei Führungen durch das Apartment geben.
Die digitale Probe-Wohnung ist Teil des Projektes AIDA - Akteurszentrierte Integration Digitaler Assistenzsysteme. Vorhandene Sensortechniken sollen besser genutzt, neue Technologien entwickelt und Barrieren gegenüber digitalen Eingriffen in den Alltag abgebaut werden, damit pflegebedürftige Menschen möglichst lange in den eigenen vier Wänden so selbstbestimmt wie möglich leben können.
Anmeldungen und weitere Infos:
www.projekt-aida.de
Bilder: Der Notrufschalter in Knöchelhöhe ist auch nach einem Sturz gut zu erreichen. - Stefanie Frings, Referentin für Teilhabe und Inklusion, erläutert die Feinheiten des Backofens. - Das Tablet in der Küche ist das Herzstück der Anlage.