Es gibt Suchtmittel für jede Altersgruppe und fast jeden Geldbeutel – selbst politische Neigungen lassen sich manchmal am jeweiligen Drogenkonsum ablesen. Eins haben sie gemeinsam: Sie wirken zerstörerisch. Seit 50 Jahren versuchen die Berater*innen der Diakonie, Süchtigen beim Ausstieg zu helfen. Dabei haben sie vieles erreicht, nur, sich selbst überflüssig zu machen, ist ihnen noch nicht gelungen. Suchtpotentiale wachsen nach, neue Süchte treten auf.
Das Jubiläum wurde nun im Etienne-Bach-Haus Datteln angemessen gefeiert – mit Bürgermeister und Landtagsabgeordneter, Diakoniepfarrer und Superintendentin, sowie vielen Menschen, die die Arbeit der Suchtberatung seit Jahr(zehnt)en begleiten, wie die Ärzte Jens Köster (St. Laurentiusstift Waltrop) und Joachim Marschall (Ev. Krankenhaus Castrop-Rauxel).
In einer Talkrunde resümierten die Expert*innen über die aktuelle Suchtlage, zeitgemäße Therapieansätze und neue Herausforderungen wie die bevorstehende kontrollierte Abgabe von Cannabis. Übereinstimmend stellten die Diskutant*innen fest, dass Alkohol ebenso negative, wenn nicht gar schlimmere, Auswirkungen habe, was die Gefährlichkeit von THC (Tetrahydrocannabinol – der Wirkstoff im Hanf) aber keineswegs herabsetze. Hasch wirke sich verheerend auf bestehende psychische Erkrankungen aus bzw. provoziere diese, so dass sich durch die Freigabe bei vielen Patienten*innen die Probleme potenzierten.
Die Veranstalter*innen der Jubiläumsfeier sorgten aber nicht nur für medizinischen und historischen (Rückblick von Dienststellenleiterin Angelika Korneli), sondern auch geistlichen (Nachdenkenswertes von der Superintendentin), musikalischen (die Kolleg*innen-Kombo „Hallo-Trio“) und kulinarischen Input (das bewährte Team vom Claudius servierte Fingerfood und Kuchen vom Blech).
Bild 1: Dass „Hallo-Trio“ trat krankheitsbedingt nur als Duo auf
Bild 4 Austausch mit Abstand: Superintendentin Saskia Karpenstein und Landtagsabgeordnete Lisa Kapteinat.
Bild 9 Bürgermeister André Dora überbrachte die guten Wünsche der Stadt Datteln
Bild 10…und Lisa Kapteinat stärkte den Berater*innen aus dem Düsseldorfer Landtag politisch den Rücken