Als Lore Tischler, 89, im Frühjahr dieses Jahres in das Recklinghäuser Altenwohnheim Haus Abendsonne einzog, kam sie nicht allein: 20 handgefertigte Figuren hatte sie mit im Gepäck. Vor vielen Jahren hatte die Recklinghäuserin in nur drei Monaten eine Krippenlandschaft aus Sackleinen und Draht gebastelt – sogenannte Rupfenpuppen. Eigentlich sollte ihre Enkelin die Krippe übernehmen, aber „hier haben viel mehr Menschen etwas davon“, entschied die Bewohnerin und baute sie im Andachtsraum von Haus Abendsonne auf.
Auch wenn die Krippe fast vierzig Jahre alt ist, sieht sie immer noch wunder- und zeitlos schön aus. Und Lore Tischler hat an ihrer Feinmotorik nichts eingebüßt. Ganz „nebenbei“ betätigt sich die fast 90jährige als Änderungsschneiderin ihres Wohnbereichs, kürzt Hosen, näht Brustbeutel und Rollatoren-Taschen.