Stefan Prott, Geschäftsführer des Stadtmagazins VEST ERLEBEN, hatte zum musikalisch gerahmten Hertener Gespräch ins Glashaus eingeladen. Thema des Abends „Wohnst du schon? Oder suchst Du noch?“ Gefolgt waren die Hertener Stadtbaurätin Janine Feldmann, Elke Juraschek (Sparkasse Vest), Bernd Langhorst (Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen), Thorsten Rattmann (Hertener Stadtwerke) sowie der Immobilienunternehmer Rolf Schettler. In einem Punkt waren sich alle Diskutant*innen einig: Es gibt zu wenig Wohnungen.
Wie dieses Problem allerdings zu lösen ist, darüber gab es unterschiedliche Ansichten, die sich unter dem Begriff „Ausweisung von Neubaugebieten versus Altbestandspflege“ zusammenfassen lassen. Beides ist notwendig, aber der jeweilige Anteil bleibt strittig. Rolf Schettler („Der Flaschenhals bleibt das Bauland“) lieferte mit seinen Wortmeldungen die steilsten Vorlagen: „Bezahlbarer Wohnraum ist eine Glaubensfrage“.
Dem setzte Janine Feldmann entgegen: „Geld kann nur einmal ausgegeben, Bauland nur einmal bebaut werden. Baulücken müssen geschlossen, Gebäude aufgestockt und die Innenstadt verdichtet werden, damit Hertens grüne Umgebung erhalten bleibt“. Allerdings räumte sie ein, dass der soziale Wohnungsbau kontinuierlich zurückgegangen sei. Bernd Langhorst beschrieb die Vielfalt der Wohnformen in der Diakonie und ergänzte: "Am Ende ist es relevant, ob sich die Menschen, für die ich hier spreche, das Wohnen leisten können."
In einem weiteren Punkt herrschte weitgehende Übereinstimmung: Bauen in Deutschland ist zuweilen kompliziert. Dazu zitierte Rolf Schettler einen seiner Lehrer: „In Deutschland ist das Bauen verboten. Über Ausnahmen entscheidet die Baubehörde.“