Monatelang haben die ehrenamtlichen Mentor*innen des Netzwerks NeSt (Neustart im Team) gewartet und sich vorbereitet: Jetzt ist die erste Familie aus dem Südsudan in Herten angekommen. Diakonie-Mitarbeiter Martin Dienberg nahm die Mutter mit ihren vier Töchtern zusammen mit zwei weiteren Mentorinnen am Flughafen Hannover in Empfang.
Zwei Familien werden die Kriegsflüchtlinge, die zuletzt zehn Jahre in einer Unterkunft des UNHCR in Ägypten gelebt haben, bei ihrem Neustart im Ruhrgebiet begleiten. In den ersten Tagen waren sie schon gemeinsam beim Arzt und Jobcenter, im Umweltkaufhaus der Diakonie, sowie in der Ausländerbehörde und Schule. Eine weitere Ehrenamtliche bringt der Familie Bol-Lual das lateinische Alphabet bei – jeden Tag einen Buchstaben.
Die Jahreskaltmiete der angemieteten Hertener Wohnung übernimmt der Evangelische Kirchenkreis Recklinghausen. Das Besondere: Im selben Haus wohnt Bereket Gebrehiwet, Pfleger im Theodor-Fliedner-Haus der Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen, zusammen mit seiner Familie aus Eritrea. Er selbst kam als unbegleiteter Flüchtling, machte ein Praktikum, später ein Freiwilliges Soziales Jahr und nun eine Ausbildung zur Pflegefachkraft. Auch seine Frau und Kinder sind gut integriert – beste Voraussetzungen, um den Sudanesinnen das Ankommen in Herten zu erleichtern.
NeSt ist ein Programm von Bundesregierung, DRK, Caritas und Evangelischer Kirche von Westfalen und richtet sich an besonders schutzbedürftige Flüchtlinge, die mit einem humanitären Visum einreisen und einen ähnlichen Status wie Menschen aus der Ukraine haben.