Jens Kuznik gehört zur Diakonie wie die Krone zum Kreuz. Er macht nicht nur die Wege sauber, sondern er macht auch die Mitarbeitenden glücklich. Mit seiner fröhlichen Art, seiner guten Laune, mit seinem Strahlen. Ist das jetzt diskriminierend, so etwas zu schreiben?
Jens Kusznik hat das Down-Syndrom. Darf man eine Eigenschaft an ihm loben, die möglicherweise, oder vermeintlich mit seinen Genen zu tun hat? Birgit Holtz, Leiterin des Begleitenden Dienstes der Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen, findet es in Ordnung. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen mit Down-Syndrom tatsächlich zufriedener mit sich und dem Leben sind, als Menschen ohne Down-Syndrom.
„Sie sind sehr bei ihren Bedürfnissen, aber sie haben auch ein Gespür für andere Menschen. Sie wissen, was sie tun müssen, damit ein Mensch lächelt. Sie lösen in ihren Familien viel Positives aus“. Nicht immer, aber oft.
Natürlich gebe es unter ihnen auch viele, die mit einem schweren Herzfehler zur Welt kommen und es in jeder Hinsicht schwer haben. Auch die kognitiven Fähigkeiten seien bei Menschen mit Trisonomie 21 unterschiedlich ausgeprägt. Manche machten einen regulären Schulabschluss, andere könnten weder lesen noch schreiben. In heilpädagogischen Frühförderstätten könne die körperliche und geistige Beweglichkeit trainiert werden.
Dank des medizinischen Fortschritts werden sie immer älter – bekommen aber auch häufiger demenzielle Erscheinungen. Auf der anderen Seite gibt es immer weniger junge Menschen mit Down-Syndrom. Denn der dreifache Chromosomensatz des 21. Gens kann während der Schwangerschaft diagnostiziert werden und reicht als Indikation für eine Spätabtreibung. Heute, am 21. März, ist Welt-Down-Syndrom-Tag.