Wenn gutes Personal knapp ist, müssen die vorhandenen Kräfte umso pfleglicher behandelt werden, damit sie bleiben. Im "Haus in der Freiheit" in Haltern-Lippramsdorf ist das gelungen. Seit fünf Jahren arbeitet Sarah Oelrich als pädagogische Mitarbeiterin in einer Wohngruppe. Jetzt sattelt sie noch einen drauf: In zwei Jahren wird sie ihre Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin (HEP) abschließen und in Haltern-Lippramsdorf-Freiheit bleiben.
Ein Gewinn für das Haus! Die 42jährige kann ihr Wissen aus dem Psychologie-Studium mit einbringen, das sie sich viele Jahre lang mit Spätdiensten und Schichtführung bei einem Recklinghäuser Buletten-Bräter schottisch-amerikanischer Herkunft finanziert hat. Mehr Lebenserfahrung im Umgang mit Stress und herausfordernden Kund*innen geht wohl kaum.
Aber auch umgekehrt kann Sarah Oelrich nicht meckern. „Als ich vor fünf Jahren anfing, hatte ich keine Erfahrung mit Menschen mit Behinderungen – aber ich war vom ersten Tag an verliebt in die Arbeit. Ich kenne andere Arbeitgeber und kann vergleichen. Jetzt komme und gehe ich jeden Tag mit guter Laune. Ich bin angekommen!“ Am Haus in der Freiheit schätzt sie die ländliche Lage, die Kolleg*innen und die Bewohner*innen, von denen manche schon 20 Jahre dort leben. Als Heilerziehungspflegerin wird die Recklinghäuserin zukünftig nicht nur mehr Geld, sondern auch mehr Verantwortung bekommen – „von der Ansprechpartnerin zur Fallverantwortlichen“.