Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände im Kreis Recklinghausen, Dr. Dietmar Kehlbreier, sagt es ganz deutlich: „Das Sozialticket muss bleiben, auch über 2018 hinaus. Wir wollen, dass Menschen mit geringem Einkommen sich – im doppelten Sinne – in unserer Gesellschaft bewegen können. Zur Teilhabe gehört ganz wesentlich Mobilität!“
Die Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände ist entsetzt über den Vorschlag der Nordrheinwestfälischen Landesregierung, das Sozialticket stufenweise zu kürzen und 2020 abzuschaffen. „Damit wird den Betroffenen die Teilhabe am normalen Leben unmöglich gemacht“, so Dr. Dietmar Kehlbreier.
Täglich haben die Verbände als Träger sozialer Dienste es mit Menschen zu tun, die betroffen wären. Menschen, die im Hartz IV Bezug sind, Menschen, die an Arbeitsmarktmaßnahmen des Jobcenters teilnehmen. Ebenso betroffen wären Menschen mit Behinderungen, alte Menschen mit geringem Einkommen. Ein doppelt so teures Ticket ist für die meisten nicht bezahlbar. Wie sie Arzt- und Behördenbesuche, Einkäufe oder den Weg zur Arbeit bewältigen sollen, sagt die Landesregierung nicht. Und das in einem Kreis mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil an Menschen mit geringem Einkommen.
„Wir fordern die Landesregierung auf, das Sozialticket dauerhaft weiter zu bezuschussen. Wir erwarten, dass die heimischen Landtagsabgeordneten sich für die Menschen in unserer Region einsetzen“, sagt der Vorsitzende der AG Wohlfahrt.
Die Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände ist der Zusammenschluss von Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Diakonie, Deutsches Rotes Kreuz, jüdischer Wohlfahrtsverband sowie Paritätischer Wohlfahrtsverband.