Der Fachdienst Pflegefamilien der Diakonie sucht dringend Menschen, die einem Kind aus einer Notsituation ein sicheres Zuhause geben möchten und können. Sei es für eine kurze Zeit, bis die Situation in der Herkunftsfamilie geklärt ist, wie bei der sogenannten „Bereitschaftspflege“, oder längerfristig bis zur Volljährigkeit des Kindes – da spricht man dann von „Westfälischen Pflegefamilien“.
Der Name ist mehr als nur eine regionale Verortung. Der Verbund Westfälische Pflegefamilien innerhalb des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe hat Kinder und Jugendliche im Fokus, die eine Beeinträchtigung in der körperlichen, seelischen oder geistigen Entwicklung haben. „Also Kinder, die einen schweren Rucksack mit sich tragen. Die Pflegeeltern müssen bereit sein, sich auf ein Kind mit einer belastenden Vergangenheit oder körperlichen Einschränkungen einzulassen“, ergänzt Katrin Grundmeier, die Leiterin des Fachdienstes.
Pflegeeltern - auch Alleinstehende können ein Kind aufnehmen – sollten finanziell unabhängig, robust und einfühlsam zugleich sein. Sie brauchen ein erweitertes Führungszeugnis und müssen für das Kind ein eigenes Zimmer zur Verfügung stellen. Der Fachdienst vermittelt, berät und begleitet die Pflegefamilien. Darüber hinaus bietet er Fortbildungen für die Pflegeeltern an. „Gemeinsam gucken wir, welches Modell für die Lebenssituation der Eltern sinnvoll ist“, sagt die Beraterin.